Seit 2017 ist Cannabis als Medizin in Deutschland erlaubt. Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen können unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf die Verordnung und Kostenübernahme von medizinischem Cannabisgesetz, Medizinalhanf haben. Die genauen gesetzlichen Grundlagen und Anwendungsbereiche für die Therapie mit Cannabis werden in den folgenden Abschnitten erläutert.
Wichtige Erkenntnisse
- Cannabis ist seit 2017 als Medizin in Deutschland erlaubt.
- Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen können einen Anspruch auf Rezept für Cannabis und Kostenübernahme haben.
- Die Verordnung von medizinischem Cannabis erfolgt unter bestimmten Voraussetzungen.
- Schmerzlinderung und Linderung von Symptomen chronischer Krankheiten sind mögliche Anwendungsbereiche.
- Es gibt Regeln für den Erwerb von Cannabismedikation und mögliche Nebenwirkungen von Cannabis.
Gesetzliche Grundlage und Anwendungsbereiche
Die rechtliche Grundlage für den Umgang mit medizinischem Cannabis in Deutschland bildet das Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG). Von der gesetzlichen Änderung sind neben Cannabisblüten und -extrakten auch Dronabinol, Δ9-Tetrahydrocannabinol sowie Zubereitungen aus diesen Stoffen betroffen. Für den Umgang mit diesen Produkten zu medizinischen oder wissenschaftlichen Zwecken ist eine Erlaubnis nach dem Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG) erforderlich.
Erlaubnispflicht für den Umgang mit Cannabis
Wer Cannabis zu medizinischen oder wissenschaftlichen Zwecken anbauen, herstellen, handeln, einführen, ausführen, abgeben oder erwerben möchte, benötigt eine Erlaubnis nach § 4 MedCanG. Die zuständige Behörde ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Erwerb von Cannabismedikation
Auch für den Binnenhandel mit Cannabis zu medizinischen oder wissenschaftlichen Zwecken ist eine sortenspezifische Erlaubnis nach § 4 MedCanG erforderlich. Lediglich pharmazeutische Großhändler mit Vollsortiment können eine vollumfängliche Erlaubnis beantragen.
Die Voraussetzungen, um Cannabis als Medizin zu erhalten
Um in den Genuss einer Cannabistherapie zu kommen, müssen Patienten zunächst einige Voraussetzungen erfüllen. Zunächst muss eine medizinische Indikation für den Einsatz von Cannabisarzneien vorliegen. In der Palliativmedizin werden Cannabisarzneien eingesetzt, um Schmerzen zu lindern, den Appetit anzuregen, Übelkeit und Erbrechen zu lindern sowie den Schlaf zu fördern.
Einen Arzt aufsuchen
Viele Ärzte sind noch nicht vertraut mit der Anwendung von THC- oder CBD-haltigen Arzneien, sodass es sich als schwierig erweisen kann, einen geeigneten Arzt zu finden, der den Patienten während der gesamten Therapie professionell begleitet.
Ausschöpfung konventioneller Therapien
Bevor Ärzte Cannabisblüten verschreiben, müssen sie prüfen, ob nicht auch geeignete cannabishaltige Fertigarzneimittel verfügbar sind. Zudem müssen sie die Verordnung von Cannabisblüten begründen und falls es billigere Behandlungsmethoden gibt, bekommen diese Vorrang.
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Nach § 31 Abs. 6 SGB V haben Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung Anspruch auf eine Versorgung mit medizinischem Cannabis. Dabei ist im Gesetz jedoch nicht definiert, wer genau berechtigt ist, Cannabismedizin verordnet zu bekommen. Es müssen aber dennoch einige Voraussetzungen erfüllt werden, um Cannabis auf Rezept bekommen zu können. Der Patient muss chronisch krank sein und es darf keine geeignetere Medizin für die Krankheit vorhanden sein.
Voraussetzungen für medizinisches Cannabis | Erläuterung |
---|---|
Schwerwiegende Erkrankung | Der Patient muss an einer chronischen, schwerwiegenden Erkrankung leiden, für die eine Cannabistherapie infrage kommt. |
Keine geeignetere Behandlung | Es darf keine andere, genauso wirksame Behandlungsmöglichkeit für die Erkrankung des Patienten vorhanden sein. |
Verschreibung durch Arzt | Der Patient benötigt ein Rezept von seinem Arzt, um medizinisches Cannabis erhalten zu können. |
Kostenübernahme durch Krankenkasse | Die Kosten für die Cannabistherapie müssen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. |
Die Erfüllung dieser Voraussetzungen ist ausschlaggebend dafür, ob ein Patient Anspruch auf die Verordnung und Kostenübernahme von medizinischem Cannabis hat.
Rezept vom Arzt
Ein Cannabis-Rezept ist ein von einem Arzt ausgefülltes Rezept für Patienten, die sich medizinisches Cannabis verschreiben lassen möchten. Damit das Rezept gültig ist, müssen bestimmte Angaben darauf vorhanden sein, wie das Ausstellungsdatum, die genaue Arzneimittelbezeichnung, die Bezeichnung und Gewichtsmenge der Cannabissorte, die exakte Dosis sowie eine Gebrauchsanweisung.
Cannabis-Rezept
Bevor Ärzte getrocknete Cannabisblüten verschreiben, müssen sie prüfen, ob nicht auch geeignete cannabishaltige Fertigarzneimittel verfügbar sind. Zudem müssen sie die Verordnung von Cannabisblüten begründen und falls es billigere Behandlungsmethoden gibt, bekommen diese Vorrang.
Anforderungen an das Rezept
Ein Cannabis-Rezept muss bestimmte gesetzliche Angaben erfüllen, um gültig zu sein. Dazu gehören das Ausstellungsdatum, die genaue Bezeichnung des Cannabisarzneimittels, die Menge und Sorte sowie die exakte Dosierung und Anwendungshinweise.
Auswahl und Bezug der Medikamente
In Deutschland sind derzeit mehrere cannabisbasierte Medikamente erhältlich, die auf dem Wirkstoff Cannabidiol (CBD) oder Tetrahydrocannabinol (THC) basieren. Beispiele hierfür sind das Mundspray Sativex® und die Fertigarzneien Dronabinol und Nabilon.
Getrocknete Cannabisblüten
Neben cannabisbasierten Fertigarzneien besteht auch die Möglichkeit, Cannabis in Form von getrockneten Blüten oder als Extrakt einzunehmen. Auch hier wird die Qualität der Produkte streng überwacht.
Kostenübernahme
Der Antrag auf die Übernahme der Kosten kann gemeinsam mit dem behandelnden Arzt oder einem Patientenberater für Cannabisarzneien ausgefüllt und gestellt werden. Wichtig ist, dass der Antrag vor Beginn der Therapie eingereicht wird.
Patienten, die eine Behandlung mit medizinischem Cannabis benötigen, müssen zunächst einen Antrag auf Kostenübernahme bei ihrer Krankenkasse stellen. Dieser Antrag sollte am besten zusammen mit dem verordnenden Arzt oder einem Patientenberater für Cannabismedizin ausgefüllt werden. Es ist entscheidend, dass der Antrag rechtzeitig, also vor Beginn der Therapie, eingereicht wird.
Durch dieses Vorgehen können Verzögerungen und Rückfragen der Krankenkasse vermieden werden. Sobald der Antrag genehmigt ist, können die verschriebenen Cannabisarzneimittel dann auch tatsächlich von der Krankenkasse bezahlt werden.
Was ist ein Cannabis-Rezept?
Nach § 31 Abs. 6 SGB V haben Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung Anspruch auf eine Versorgung mit medizinischem Cannabis. Dabei ist im Gesetz jedoch nicht definiert, wer genau berechtigt ist, Cannabismedizin verordnet zu bekommen. Es müssen aber dennoch einige Voraussetzungen erfüllt werden, um Cannabis auf Rezept bekommen zu können. Der Patient muss chronisch krank sein und es darf keine geeignetere Medizin für die Krankheit vorhanden sein.
Wer kann sich Cannabis verschreiben lassen?
Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung haben laut Gesetz Anspruch auf eine Versorgung mit medizinischem Cannabis. Dazu müssen sie chronisch krank sein und es darf keine andere geeignete Medizin für die Behandlung ihrer Krankheit geben.
Cannabis auf Privatrezept
Eine weitere Möglichkeit, um sich THC verschreiben zu lassen, besteht darin, Cannabis auf Privatrezept zu beziehen, beispielsweise über einen Cannabis-Arzt eines telemedizinischen Anbieters. In diesem Fall ist aber die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse ausgeschlossen.
Vor- und Nachteile der Cannabistherapie
Die Vorteile der Cannabistherapie sind die möglichen positiven Nutzen bei eher milden und überschaubaren Nebenwirkungen. Cannabispatienten berichten von Linderung ihrer Beschwerden und einer gesteigerten Lebensqualität.
Die Nachteile sind die Bürokratie und eine gewisse Willkür der Krankenkassen bei der Kostenübernahme.
Fazit
Obwohl es bereits seit 2017 Cannabis auf Rezept gibt, müssen Patienten weiterhin viele Hürden überwinden, bevor sie ein Cannabis-Rezept bekommen und mit medizinischem Cannabis behandelt werden können. Es ist sehr schwierig, einen Arzt zu finden, der Cannabis verschreibt. Selbst wenn man einen Arzt gefunden hat, kann die Krankenkasse den Antrag auf Kostenübernahme ablehnen.
Auch die Kosten für Cannabis auf Privatrezept sind für die meisten Patienten auf Dauer zu hoch. Trotz der gesetzlichen Änderung und der möglichen Vorteile einer Cannabistherapie, gibt es also noch einige Herausforderungen, die überwunden werden müssen, damit Patienten in Deutschland einfacher und kostengünstiger Zugang zu medizinischem Cannabis erhalten können.
Insgesamt zeigt sich, dass der Weg zu einer ausgewogenen und fairen Cannabisversorgung in Deutschland noch nicht vollständig geebnet ist. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um die Hürden für Patienten abzubauen und die Versorgung mit medizinischem Cannabis zu verbessern.
FAQ
Bin ich für medizinisches Cannabis berechtigt?
Welche gesetzlichen Grundlagen und Anwendungsbereiche gibt es?
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um Cannabis als Medizin zu erhalten?
Wie bekomme ich ein Cannabis-Rezept?
Welche Medikamente kann ich beziehen?
Wie funktioniert die Kostenübernahme?
Quellenverweise
- https://cbd-deal24.de/medizinisches-cannabis/cannabis-auf-rezept/
- https://www.weed.de/wissen/gesundheit/cannabis-als-medizin-voraussetzungen
- https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/_FAQ/Medizinisches-Cannabis/_node.html