Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Viele Jugendliche und junge Erwachsene konsumieren Cannabis gelegentlich oder probieren es aus. Allerdings gibt es auch einige Konsumenten, die besonders empfänglich für die entspannende Wirkung sind und mehr konsumieren, als ihnen gut tut. Nach langjährigem Konsum können sich dann Folgeprobleme wie soziale und psychische Probleme bemerkbar machen. Professionelle Hilfe könnte den Betroffenen dabei helfen, den Cannabiskonsum zu reduzieren oder ganz einzustellen. Leider nehmen viel zu wenige diese Angebote in Anspruch, obwohl sie nachweislich wirksam sind.
Zentrale Erkenntnisse:
- Entgegen der Annahme, dass Cannabiskonsumenten erfolgreicher sind, zeigen Studien eher negative Auswirkungen auf Bildung, Beruf und Leistungsfähigkeit.
- Cannabiskonsumierende haben im Vergleich zu Nicht-Konsumierenden häufiger Probleme in Schule und Beruf, ein geringeres Einkommen und eine höhere Arbeitslosigkeitsquote.
- Professionelle Hilfsangebote zur Reduktion oder Einstellung des Cannabiskonsums werden leider viel zu selten in Anspruch genommen.
- Der Cannabiskonsum kann sich negativ auf die psychische und körperliche Gesundheit auswirken.
- Früher Cannabiskonsum ist mit einem erhöhten Risiko für einen vorzeitigen Schulabbruch oder ein geringeres Bildungsniveau assoziiert.
Einführung in Cannabis und dessen Konsum
Cannabis bezeichnet sämtliche Arten und Formen von Drogen, die aus Cannabispflanzen zubereitet und konsumiert werden können. Cannabis hat ca. 400 Inhaltsstoffe, darunter etwa 60 Cannabinoide. Hauptverantwortlich für die psychoaktiven Effekte ist der Wirkstoff Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC). Die Cannabisdroge wird meist als getrocknete Blüten und Blätter (Marihuana) oder als THC-haltiges Harz der Blütenstände (Haschisch) konsumiert, zumeist geraucht.
Formen des Cannabiskonsums
Cannabis wird hauptsächlich geraucht, z.B. in Form von Joints. Seltener wird THC-haltiges Öl in Nahrungsmitteln konsumiert, wie z.B. in Keksen.
Veränderungen in der Zusammensetzung moderner Cannabisprodukte
In den letzten Jahren hat sich die Zusammensetzung vieler Cannabissorten stark verändert. Die Konzentration an THC ist deutlich gestiegen, während der Gehalt an Cannabidiol (CBD) in vielen Züchtungen sogar nicht mehr nachweisbar ist. Das ist problematisch, da Cannabidiol möglicherweise protektive Effekte auf die Psyche hat.
Cannabis: Definition und Inhaltsstoffe
Die Cannabispflanze enthält etwa 400 verschiedene Inhaltsstoffe, von denen rund 60 als Cannabinoide bezeichnet werden. Der Hauptwirkstoff für die psychoaktiven Effekte ist Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC).
Psychische Risiken des Cannabiskonsums im Jugendalter
Cannabiskonsum kann bei Jugendlichen zu akuten Rauschzuständen mit Symptomen wie Angst, Agitiertheit, Aufmerksamkeitsdefiziten, Halluzinationen und paranoiden Vorstellungen führen. In manchen Fällen können auch Cannabispsychosen mit schizophreniformen Symptomen auftreten.
Schädlicher und abhängiger Cannabisgebrauch
Langfristiger, exzessiver Cannabismissbrauch kann ein sogenanntes “amotivationelles Syndrom” mit verminderter Motivation für Alltagsaktivitäten, Konzentrationsstörungen und Interessenlosigkeit zur Folge haben. Etwa zwei Drittel aller Cannabisabhängigen, die eine Behandlung aufsuchen, weisen vier oder mehr mittelintensive Entzugssymptome auf.
Einfluss auf die Hirnentwicklung und kognitive Fähigkeiten
Regelmäßiger Cannabiskonsum kann sich bei Jugendlichen negativ auf die Hirnentwicklung auswirken und zu strukturellen Veränderungen der grauen und weißen Substanz sowie zu Einschränkungen kognitiver Fähigkeiten wie Gedächtnis, Merkfähigkeit und Aufmerksamkeit führen.
Auswirkungen auf Bildung und Berufsleben
Früher Cannabiskonsum (vor dem 15. Lebensjahr) ist mit einem erhöhten Risiko für einen vorzeitigen Schulabbruch oder ein geringeres Bildungsniveau assoziiert. Cannabiskonsumierende haben im Vergleich zu Nichtkonsumierenden häufiger Probleme in Schule und Beruf.
Risiko für Schulabbruch und geringeres Bildungsniveau
Cannabiskonsumierende zeigen im Vergleich zu Nichtkonsumierenden häufiger allgemeine Probleme in der Schule oder im Beruf.
Probleme in Schule und Beruf
Cannabiskonsumierende haben im Vergleich zu Nichtkonsumierenden ein geringeres Einkommen und eine höhere Wahrscheinlichkeit der Arbeitslosigkeit.
Geringeres Einkommen und höhere Arbeitslosigkeit
Kennzahl | Cannabiskonsumierende | Nichtkonsumenten |
---|---|---|
Frühzeitiger Schulabbruch | Erhöhtes Risiko | Geringeres Risiko |
Bildungsniveau | Geringeres Niveau | Höheres Niveau |
Probleme in Schule und Beruf | Häufiger | Seltener |
Einkommen | Geringer | Höher |
Arbeitslosigkeit | Höher | Niedriger |
Entwicklung psychischer Komorbiditäten
Zwischen 50 und 90% aller Cannabisabhängigen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine weitere psychische Störung wie Depressionen, Angststörungen oder Psychosen. Die psychiatrische Komorbidität scheint mit dem Einstiegsalter und der Schwere des Konsums zusammenzuhängen.
Assoziation mit Depression, Angststörungen und Psychosen
Cannabiskonsum kann mit der Entwicklung von Depressionen, Angststörungen und psychotischen Erkrankungen wie Schizophrenie in Verbindung stehen. Der Konsum kann eine bestehende psychische Erkrankung verschlimmern oder sogar auslösen.
are cannabis consumers more likely to be successful
Entgegen weit verbreiteter Annahmen, scheint der Cannabiskonsum eher mit negativen Auswirkungen auf Bildung, Beruf und Leistungsfähigkeit verbunden zu sein. Studien zeigen, dass Cannabiskonsumierende im Vergleich zu Nicht-Konsumierenden häufiger Probleme in Schule und Beruf haben, ein geringeres Einkommen erzielen und eine höhere Arbeitslosigkeitsquote aufweisen. Es gibt bislang keine Belege dafür, dass Cannabiskonsumenten erfolgreicher oder leistungsfähiger sind als Nicht-Konsumenten.
Obwohl der Cannabiskonsum weit verbreitet ist, scheint er eher mit negativen Auswirkungen auf Bildung, Beruf und Leistungsfähigkeit verbunden zu sein. Cannabiskonsumierende haben im Vergleich zu Nicht-Konsumierenden häufiger Schwierigkeiten in Schule und Beruf, verdienen weniger Geld und sind öfter arbeitslos. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Cannabiskonsumenten erfolgreicher oder leistungsfähiger sind als Nicht-Konsumenten.
Die verfügbaren Studien deuten darauf hin, dass der Cannabiskonsum eher mit negativen Folgen für Bildung, Beruf und Leistungsfähigkeit verbunden ist. Cannabiskonsumierende haben im Vergleich zu Nicht-Konsumierenden häufiger Probleme in Schule und Beruf, ein geringeres Einkommen und eine höhere Arbeitslosigkeitsquote. Es gibt keine Belege dafür, dass Cannabiskonsumenten erfolgreicher oder leistungsfähiger sind als Nicht-Konsumenten.
Die Datenlage deutet darauf hin, dass der Cannabiskonsum eher mit negativen Folgen für Bildung, Beruf und Leistungsfähigkeit in Verbindung steht. Studien zeigen, dass Cannabiskonsumierende im Vergleich zu Nicht-Konsumierenden häufiger Probleme in Schule und Beruf haben, ein geringeres Einkommen erzielen und eine höhere Arbeitslosigkeitsquote aufweisen. Es gibt bislang keine Hinweise darauf, dass Cannabiskonsumenten erfolgreicher oder leistungsfähiger sind als Nicht-Konsumenten.
Somatische Risiken des Cannabiskonsums
Neben den psychischen Auswirkungen des Cannabiskonsums, gibt es auch einige somatische Risiken, die nicht unterschätzt werden sollten. Cannabiskonsum kann sich zum Beispiel negativ auf den Gastrointestinaltrakt auswirken.
Auswirkungen auf den Gastrointestinaltrakt
Cannabiskonsum kann zu einer Verschlechterung der Fettleber führen. Darüber hinaus kann er das sogenannte Cannabis-Hyperemesis-Syndrom hervorrufen, bei dem es zu wiederholter Übelkeit und Erbrechen kommt.
Erhöhte Gesamtmortalität
Somatische Risiken des Cannabiskonsums, wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Unfälle, können die Gesamtmortalität negativ beeinflussen. Cannabiskonsum kann somit die Lebenserwartung der Konsumenten reduzieren.
Kardiovaskuläre Risiken
Cannabiskonsum kann zu Tachykardien, Blutdrucksteigerungen, Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern führen. In Einzelfällen wurden auch Todesfälle durch zerebrale und kardiale Ischämien beobachtet, insbesondere bei prädisponierten Jugendlichen mit Herz-Kreislauf-Problemen.
Abhängigkeit und Entzugserscheinungen
Der Konsum von Cannabis kann zu einer Abhängigkeit führen, die sich durch spezifische Entzugssymptome äußert. Etwa zwei Drittel aller Cannabisabhängigen, die eine Behandlung aufsuchen, weisen vier oder mehr Entzugssymptome von zumindest mittlerer Intensität auf.
Schweregrad der Entzugssymptome
Der Schweregrad der Entzugssymptome bei Cannabisabhängigkeit kann individuell sehr unterschiedlich sein, ist aber insgesamt vergleichbar mit dem Entzug bei einer Nikotinabhängigkeit. Mögliche Symptome reichen von Reizbarkeit, Anspannung und Schlafstörungen bis hin zu verminderten Appetit, Schweißausbrüchen und Zittern.
Häufigkeit von Entzugserscheinungen
Studien zeigen, dass etwa zwei Drittel aller Cannabisabhängigen, die eine Behandlung aufsuchen, vier oder mehr Entzugssymptome von zumindest mittlerer Intensität aufweisen. Der Entzug kann somit für viele Betroffene eine erhebliche Hürde auf dem Weg zur Abstinenz darstellen.
Inanspruchnahme professioneller Hilfe
Nur ein Drittel der Personen mit problematischem Cannabiskonsum hat jemals fachliche Unterstützung wegen ihres Konsums in Anspruch genommen. Meist wurde psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen, nur wenige haben sich direkt an Drogenberatungsstellen gewandt.
Beratungsprogramme für Cannabiskonsumenten
Viele Drogenberatungsstellen in Deutschland haben spezielle Beratungsprogramme für Cannabiskonsumierende entwickelt, wie z.B. “Realize it” oder “CANDIS”. Diese Programme unterstützen die Betroffenen dabei, ihre persönliche Situation zu analysieren und Wege aus der Abhängigkeit zu finden.
Online-Beratung und Selbsttests
Neben der persönlichen Beratung bietet das Internet auch Möglichkeiten der Online-Beratung zu Cannabiskonsum, z.B. über Chat oder E-Mail. Zudem können Ratsuchende auf Portalen wie “drugcom.de” Selbsttests durchführen, um den eigenen Konsum zu reflektieren.
Studie zu Problemen mit Cannabiskonsum
Eine aktuelle Studie in München und Umgebung zeigte, dass 17% der befragten 14- bis 24-Jährigen Probleme mit ihrem Cannabiskonsum haben oder sogar eine Abhängigkeit entwickelt haben. Die Forschungsergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse zu den Studie Probleme Cannabiskonsum und Forschungsergebnisse Cannabiskonsum in dieser Altersgruppe.
Die Studie ergab, dass die häufigsten Probleme der Befragten soziale Probleme mit Angehörigen oder Freunden sowie psychische Probleme wie Depressionen und Ängste waren. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Wichtigkeit, das Thema Cannabiskonsum stärker in den Fokus zu rücken und betroffene Jugendliche und junge Erwachsene adäquat zu unterstützen.
“Die Ergebnisse zeigen, dass der Cannabiskonsum in dieser Altersgruppe keineswegs ein Randphänomen ist und konkrete Hilfsangebote dringend erforderlich sind.”
Die Studie liefert wertvolle Einblicke in die Probleme Cannabiskonsum und die Forschungsergebnisse Cannabiskonsum bei jungen Menschen. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, zukünftige Präventions- und Behandlungsstrategien zielgruppengerecht auszurichten.
Fazit
Entgegen weit verbreiteter Annahmen, scheint der Cannabiskonsum eher mit negativen Auswirkungen auf Bildung, Beruf und Leistungsfähigkeit verbunden zu sein. Studien zeigen, dass Cannabiskonsumierende im Vergleich zu Nicht-Konsumierenden häufiger Probleme in Schule und Beruf haben, ein geringeres Einkommen erzielen und eine höhere Arbeitslosigkeitsquote aufweisen.
Professionelle Hilfe könnte den Betroffenen dabei helfen, den Cannabiskonsum zu reduzieren oder ganz einzustellen. Leider nehmen viel zu wenige diese Angebote in Anspruch, obwohl sie nachweislich wirksam sind. Eine Zusammenfassung der Auswirkungen des Cannabiskonsums zeigt, dass dieser eher mit negativen Folgen verbunden ist und nicht, wie oft angenommen, mit einem gesteigerten Erfolg.
Um die Risiken des Cannabiskonsums zu minimieren und den Betroffenen die nötige Unterstützung zukommen zu lassen, ist es wichtig, das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen und den Zugang zu professioneller Hilfe zu erleichtern.
FAQ
Sind Cannabiskonsumenten wahrscheinlich erfolgreicher?
Was ist Cannabis und aus welchen Inhaltsstoffen besteht es?
Wie wird Cannabis konsumiert?
Wie hat sich die Zusammensetzung moderner Cannabissorten verändert?
Welche psychischen Risiken birgt Cannabiskonsum bei Jugendlichen?
Wie wirkt sich Cannabiskonsum auf Bildung und Berufsleben aus?
Wie hängt Cannabiskonsum mit psychischen Erkrankungen zusammen?
Welche somatischen Risiken bergen der Cannabiskonsum?
Wie schwer sind die Entzugssymptome bei Cannabisabhängigkeit?
Wie hoch ist die Inanspruchnahme professioneller Hilfe bei Cannabisproblemen?
Welche Probleme wurden in einer Studie zu Cannabiskonsum festgestellt?
Quellenverweise
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2019/daz-8-2019/cannabiskonsum-mit-folgen
- https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/cannabis-legalisierung-hohe-cannabis-nachfrage-fuehrt-zu-paradoxem-szenario/29761818.html
- https://www.drugcom.de/newsuebersicht/topthemen/wenn-das-kiffen-ueberhandnimmt/